Brauche ich ein Hörgerät? Achten Sie auf diese Anzeichen.

27. September 2021

Gut höhen heißt gut leben, denn gutes Hören an sich ist nicht nur ein medizinischer Aspekt, sondern gutes Hören bestimmt unseren Alltag!

Es ist so wichtig, weil wir durch unser Gehör auch lautsprachlich kommunizieren können. Es ist also wichtig für unseren Berufsalltag, aber auch für unser privates Leben, für unsere sozialen Kontakte, für den zwischenmenschlichen Austausch. Neben der Kommunikation bietet uns unser Gehör uns auch die Möglichkeit gewarnt zu werden. Das heißt zum Beispiel wir hören das Martinshorn der Feuerwehr um zur Seite fahren zu können, aber auch die Rauchmelder in unserer Wohnung oder den Wecker am Morgen. Das Gehör gibt uns Sicherheit damit wir uns in unserem Leben besser orientieren können.

Laute Geräusche können unser Gehör über die Zeit allerdings beanspruchen. Eine weitere Möglichkeit, warum man unter einem Hörverlust leidet, ist zum Beispiel ein Hörsturz. Der Hörsturze ist medizinisch gesehen ein Infarkt im Ohr, das bedeutet, dass das Ohr kurzzeitig nicht ausreichend versorgt ist. Ein Hörsturz kann unter anderem durch Stress entstehen. Die möglichen Ursachen sind jedoch vielfältig.

Eine besondere Tatsache über unser Innenohr ist, dass jeder Ort im Ohr absteigend einer exakten Frequenz, also einer Tonhöhe entspricht. Das kann man sich vorstellen wie bei einer Klavier-Tastatur (Klaviatur). Wenn man also die Hörschnecke aufrollen würde, dann würde der Eingang also der Anfang dieser Klaviatur den hohen, hellen Tönen entsprechen und je tiefer man in die Hörschnecke hineinkommt, umso tiefer wird auch die Tonhöhe, die an diesem exakten Ort kodiert wird. Aufgrund der „geschützteren“ Lage, tief im Innenohr, werden tiefe Töne oftmals weniger stark beansprucht als hohe Töne. Aus diesem Grund klingt bei einem Hochton-Hörverlust vieles dumpfer als es sollte.

Wie merke ich nun aber ob ich unter Umständen unter einem Hörverlust leide?

Gespräche in ruhigen Situationen, eins-zu-eins Gespräche oder auch in kleinen Gruppen, sind bei einer leichten Schwerhörigkeit in der Regel kein großes Problem. Sie könnten ihren Gesprächspartnern immer noch gut verstehen. Obwohl viele unserer Kunden uns schildern dass sie das Gefühl haben dass die Leute immer häufiger nuscheln und einfach zu schnell und zu undeutlich sprechen. Man kann noch gut hören, aber nicht mehr so gut verstehen. Sprache klingt einfach nicht mehr klar und deutlich: Das ist die typische Schilderung die eine Person mit einem Hochton-Hörverlust uns als Akustikern entgegenbringt.

Ein ganz anderes Problem ist der sogenannte Cocktailparty Effekt. Wie man sich vorstellen kann, bei einer Cocktailparty ist man nicht in eine kleinere gruppe und auch nicht zu zweit, sondern um einen herum sind viele Menschen die natürlich viele Gespräche um einen herum führen. Das heißt um einen herum herrscht lautes Gemurmel, man versucht aber trotzdem sein Gegenüber zu verstehen und eine Unterhaltung zu führen. Als Normalhörender ist das in der Regel auch kein großes Problem, denn man kann sich auf sein eigenes Gespräch konzentrieren und die umgebenden Geräusche und Gespräche einfach ausblenden. Da mit einer Schwerhörigkeit aber nicht nur die Hörbarkeit leidet, sondern auch die Filterfunktion und die Unterscheidbarkeit einzelner Schallquellen, hat man in einer solchen Kulisse häufig größere Probleme und der Unterhaltungen zu folgen wird schwer. Alles wird zu einem Einheitsbrei.

 

Was sollte ich denn nun aber tun, wenn ich das Gefühl habe, ich könnte einen Hörverlust haben – vielleicht weiß ich sogar schon ich habe einen Hörverlust. Aber eigentlich fühle ich mich für ein Hörgerät noch viel zu jung. Ich ihnen ganz klar sagen, Ihr Umfeld hat wahrscheinlich schon längst bemerkt, dass Sie schwerhörig sind. Es kommt sicherlich oftmals zu Missverständnissen, weil sie das Gespräch doch nicht ganz verstanden haben, oder sie müssen häufiger nachfragen, weil Ihnen eine wichtige Information auch bei wiederholtem Male einfach entgangen ist.

Was sollten sie nun also tun? Der erste Schritt ist der Gang zum Arzt oder zum Akustiker um ganz einfach einen Hörtest zu machen. Hier kann man ihnen erklären ob sie tatsächlich einen Hörverlust haben und wie stark der Hörverlust ausgeprägt ist.

 

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